Alina Zimmer paddelt auf dem Vrbas zu EM- Bronze
Banja Luka: Alina Zimmer bleibt auch nach ihrem Altersklassenwechsel auf der Erfolgsspur. Nachdem sie in der Junioren- Klasse in den letzten Jahren schon einige internationale Titel und Platzierungen erkämpfen konnte, fuhr sie nun bei der U- 23 Junioren EM in Banja Luka / Bosnien Herzegowina auf Anhieb auf den Bronzerang in der Mannschaft. In der Einzelkonkurrenz überzeugte die für die Kanu- Gesellschaft Celle startende Hermannsburgerin mit Platz mit Platz 7 im Classic und Rang 15 im Sprint. Ihr Bruder Tobias paddelte bei seinem ersten internationalen Einsatz mit Platz 4 im Team knapp am Treppchen vorbei
Es ist der schwerste Altersklassenwechsel in der Karriere einer Sportlerin und Alina Zimmer meisterte ihn mit Bravour. Nach sehr erfolgreichen Jahren in der Juniorenklasse gelang ihr auf Anhieb die Qualifikation für die U- 23 Europameisterschaften. Im Sprint konnte sie dann mit der Qualifikation für das Finale einen ersten Auftakterfolg verbuchen. Im Finallauf lief es auf der sehr eigenwilligen Sprintstrecke nicht ganz so gut, mit Rang 15 verlor sie auch den Platz in der Mannschaft des Deutschen- Kanu- Verbandes und war dem entsprechend mit dem Sprint nicht so ganz zufrieden: „Natürlich kann man im ersten U-23 Jahr mit einem Einzug in das Sprintfinale sehr zufrieden sein, doch habe ich es leider im Finallauf auf der doch anspruchsvollen Sprintstrecke mit dem schiebenden und pulsierendem Wasser leider nicht die Ideallinie getroffen und konnte damit mein Können nicht ganz unter Beweis stellen,“ so die junge Athletin.
Umso motivierter ging sie das Classic – Rennen am darauf folgenden Tag an. Diesmal lief es für die Cellerin fast optimal, als beste deutsche Teilnehmerin positionierte sie sich auf einem hervorragenden 7. Platz. Damit fiel ihr die Aufgabe zu, die Classic Mannschaft zu führen und die löste Alina Zimmer souverän. Zusammen mit Lisa Köstle und Maria Weber (beide Rosenheim) holte sie das Edelmetall Bronze mit souveränem Vorsprung nach Hause. Neuland war für sie dann der Canadier-Zweier, zusammen mit Frontfrau Constanze Feine (Hamburg), traute sie sich spontan erstmalig im Canadier kniend ein Rennen im Wildwasser zu bestreiten. Überraschend für alle Betreuer und vor allem für den Canadiertrainer René Brücker (Bonn) meisterten die beiden die schwierige Schlucht souverän und paddelten sehr zur eigenen Freude letztendlich auf Platz 5.
Tobias Zimmer, erstmals auf internationaler Ebene unterwegs, hatte im Sprint zunächst doch einige Probleme ins Rennen zu finden, was dazu führte, dass der erste Tag nicht nach den eigenen Vorstellungen und Wünschen verlief, denn er verpasste mit nur rund 1 Sekunde Rückstand nicht nur die Qualifikation für den Finallauf sondern damit auch einen Platz in Sprint Mannschaft. Doch Zimmer nahm es gelassen: „Im Feld der U-23 Männer geht es leider sehr eng zu und man muss schon Sprintspezialist sein, wenn man hier ganz oben mitmischen möchte.“
Nach dem erzwungenen Pausentag machte es Zimmer seiner Schwester gleich und fuhr über die Langstrecke als bester Deutscher auf einem sehr gutem 12. Platz. Somit was auch für ihn die Teilnahme am Team Event gesichert. Von Zimmer hervorragend geführt, war die Mannschaft zusammen mit Ben Langenbeck (Köln) und Marcel Blum (Ludwigshafen) schnell unterwegs, erreichte am Ende dann leider aber doch nur den „Holzrang“. Als bester deutscher Classicfahrer wurde Tobia Zimmer dann auch noch für das Königsrennen der C2 Mannschaft gesetzt. Hier geht es nicht nur darum zu zweit in einem Boot „unfallfrei“ den Fluss mit Bestzeit zu bewältigen, sondern auch um das Zusammenspiel zwischen insgesamt 6 Sportlern. Das Team Germany beherrschte dieses auf Anhieb und sicherte sich so den 4. Platz. „Fazit des Kajakfahrers auf Abwegen“: „Es ist schon gigantisch wie drei C2s durch die enge Schlucht zeitgleich manövriert werden.“
Für die beiden erfolgreichen Geschwister bleibt nicht viel Zeit, die Erfolge und Erfahrungen zu verarbeiten, denn schon am nächsten Wochenende startet die Herbstsaison mit den Norddeutschen Sprint- Meisterschaften auf der Schwartau, wo es nicht nur um den Titel geht, sondern auch um die begehrten Marzipantorten.
Olaf v. Hartz / Heinrichstr. 9 / 29313 Hambühren