45. Weser Marathonfahrt mit Celler Kanuten
1 450 Teilnehmer aus allen Bundesländern, aus Dänemark, den Niederlanden, aus Polen, Belgien und aus dem Kreise Celle, hatten sich zur 45. Weser Marathonfahrt 2015 angemeldet. Im Morgengrauen legten sie ihre Einer- und Zweierkajaks, die Mannschaftskanadier und Ruderboote in Hannoversch-Münden, im Umkreis des Wesersteines („Wo Werra sich und Fulda küssen …“), in die flott strömende Weser. Schon nach kurzer Zeit verschwanden die Wasserfahrzeuge im Morgennebel, der sich aber bei aufgehender und strahlender Sonne bald auflöste und die Sicht freigab auf eine der schönsten Paddelstrecken in Mitteldeutschland, im märchenhaften Wesertal mit seinem idyllischen, sanft-hügeligen Ufer und romantischen Fachwerkstädtchen. Der anspruchsvolle Paddel-Marathon verlangt von den Weserfahrern eine Menge ab. Von den 1 450 Teilnehmern entschieden sich 530 für die Bronzestrecke nach Beverungen (53 km), 600 für die Silberstrecke nach Holzminden (80 km) und 320 für die Goldstrecke nach Hameln, die als sehr anspruchsvoll gilt, intensiv vorbereitendes Training und gutes „Sitzfleisch“ verlangt. Wegen des sommerlichen Wetters, des sanften Rückenwindes, des hohen Wasserstandes und der günstigen Strömung ließ sich die Strecke mit einer Geschwindigkeit von etwa 10 km/h bewältigen, wobei ehrgeizige Paddler bis zu 13 Kilometern pro Stunde zurücklegen können.An den Zielorten wurden die Wassersportler herzlich empfangen, mit Aufklebern und Medaillen geehrt und konnten sich dann mit Speis und Trank wieder stärken und erfrischen. Von den zehn Wasserwanderern der Kanu-Gesellschaft Celle erreichten vier nach etwa 14 Stunden den Zielort Hameln. Udo Rehefeld ist der einzige Weser-Marathonfahrer, der ohne Ausnahme an allen 45 Goldfahrten teilgenommen hat. In Hameln wird berichtet, dass die älteste Goldfahrerin 84 Jahre alt ist und 39 Mal die Goldstrecke gemeistert hat.
Neun Wasserwanderer der Kanu-Gesellschaft Celle gönnten sich eine zweitägige Weser-Marathon-Vorfahrt auf der Werra, durch eine beinahe unberührte und gebirgige Landschaft, Fachwerkidylle und Burgen nahe der ehemaligen innerdeutschen Grenze. Am ersten Tag starteten die Werrafahrer in Treffurt und beendeten ihre 41 Kilometer lange Reise in Bad Sooden-Allendorf nach einer Pause auf halber Strecke in einem gemütlichen Gartenlokal in Eschwege. Unterwegs hörte man einen Paddler begeistert rufen: „Die Gegend hier ist so schön wie die einer Miniaturlandschaft der Modelleisenbahn.“ Prompt sahen die Begleiter in diesem Moment in weiter Entfernung einen Zug lautlos am Berghang entlanggleiten. Am zweiten Tag legten sie ihre Einer- und Zweierkajak bei schönstem Sonnenschein wieder in Bad Sooden-Allendorf in die Werra, stärkten sich in der Pause auf dem Gelände des Witzenhäusener Kanu-Clubs, und fuhren dann bis nach Hannoversch-Münden zurück, wo sie in einem Schulgebäude ihr Basislager errichtet hatten.
Alle Teilnehmer bedankten sich bei Jochen Schneider, der die Fahrt sorgfältig vorbereitet hatte und bei Jens Meyer, der mit dem Vereinsbus und Anhänger als Fahrer seine Vereins-kameraden begleitete und betreute. Sicher werden die Teilnehmer noch gern und lange an die Fahrt durch das malerische Weser- und Werratal zurückdenken.
Adolf Timmermann, Distelkamp 14, 29225 Celle, Tel 44 684