„Im Kanusport passieren zum Glück nur wenig Unfälle“, erklärt Dr. Eckhard Bohnsack, Kreisfachwart und Zweiter Vorsitzender des Bezirksfachverbandes Lüneburg, den sehr Interessierten Kanufahrern in der 5. Sitzung der Sicherheitsschulung im Bootshaus der Kanu-Gesellschaft Celle in der Fritzenwiese. Dennoch geschehen immer wieder Unfälle, insbesondere steigt das Risiko durch die Kombination von Gefahrenquellen. Zu ihnen gehören das Hochwasser, die niedrige Wassertemperatur, die Wehre, die körperlichen und / oder psychologischen Belastungen, der Alkohol und die mangelhafte Ausrüstung. „Immer wieder bilden Wehre eine häufige Gefahrenquelle für die Paddler“, ergänzt Eckhard Bohnsack, der als Referent zur heutigen Sitzung vorträgt.
Anhand zahlreicher und sehr anschaulicher und eindrucksvoller Lichtbilder von Wehren in heimatlichen Wanderflüssen erklärt der Referent, wie der Paddler gefährliche von ungefährlichen Wehren entscheiden kann. Wegen der flotten Strömung muss der Kanufahrer häufig schnell entscheiden, ob er das Boot vor dem Passieren des Wehres verlassen muss oder nicht. „Vor Antritt der Fahrt sollte sich der Paddler mit Hilfe der Fachliteratur oder des Internets über Hindernisse des Flusses informieren und vor Ort besondere Vorsicht walten lassen, gegebenenfalls rechtzeitig das Boot verlassen, die aktuelle Situation prüfen, im Zweifel das Boot aus dem Wasser nehmen, das Wehr umtragen und danach wieder ins Wasser legen“, ergänzt Cord Neelen, Referent für Sicherheit Kanusport im Landes Kanu Verband Niedersachsen.
Die heutige Schulung „Wehre, Anlagen, Bootsgassen, Schleusen“ gehört zur fünften Sitzung einer Sicherheitsschulung für Kanuten, die aus sechs Schulungsabenden besteht. In der ersten Schulung – im Januar dieses Jahres – übten die Teilnehmer im Schwimmbad Wietze mit Booten das „Abgesicherte Kentern und den Wiedereinstieg“. Die anschließenden Schulungen mit Renn- und Wanderpaddlern aus dem Kreis und der Stadt Celle erfolgten in diesem Jahr im Bootshaus und auf dem Gelände der Kanu-Gesellschaft Celle in der Fritzenwiese unter Leitung von Cord Neelen vom Paddel-Klub Celle. Hier gab es weitere theoretische Schulungen mit den Themen „Ausrüstung“, „Fahrtvorbereitung in der Gruppe, Bootstransport“, „Kentern und Wiedereinstieg auf fließendem Gewässer“ (mit praktischen Übungen in der Aller hinter dem KGC-Zeltplatz), „Wehre, Anlagen, Bootsgassen, Schleusen“ und „Binnenschifffahrtsstraßen“. Zur letzten Sitzung „Binnenschiff-fahrtsstraßen“, die am 19. Oktober 2016 in der Zeit von 19.00 Uhr bis 20.30 Uhr vorgesehen ist, lädt die Kanu-Gesellschaft Celle und Cord Neelen alle Interessierten ins Bootshaus der Kanu-Gesellschaft Celle, Fritzenwiese 83 herzlich ein. Die Kosten pro Person / und Schulung betragen 3 Euro. Die Teilnehmer können eine Bestätigung erhalten, die den Anforderungen der Wandersportordnung und dem Europäischen Paddel Pass entspricht.
Kanuten, die an der nächsten Sicherheitsschulung teilnehmen möchten, können sich an Cord Neelen wenden.
von Adolf Timmermann, Distelkamp 14, 29225 Celle, Tel. 44 6 84
zum Foto: Die beiden Referenten und die Teilnehmer der Sicherheitsschulung vor der Leinwand im Bootshaus der Kanu-Gesellschaft Celle