Mitglieder der Kanu-Gesellschaft beim Kentertraining im Wietzer Hallenbad
Jeden Sonntag um 14.00 Uhr treffen sich in den Wintermonaten Mitglieder der Kanu-Gesellschaft im Hallenbad in Wietze um die Kenterrolle zu erlernen und zu üben. Die Kenterrolle, auch Eskimorolle genannt, ist eine Methode, um ein gekentertes Kajak schnell, und ohne aussteigen zu müssen, wiederaufzurichten. Die Kanuten erscheinen in ihrem Vereinsbus mit Anhänger und der Ausrüstung, zu der zahlreiche unterschiedliche Kajaks, Paddel, Spritzdecken, Badezeug und bei Bedarf Nasenklemmen und Ohrenstöpsel gehören.
„Die meisten Teilnehmer benötigen etwa 6 Übungsnachmittage, bis sie die Kenterrolle beherrschen“, erklärt Olaf von Hartz, Vorsitzender der Kanu-Gesellschaft Celle. „Wir üben mit den Anfängern in der Schwimmhalle, weil sie sich hier sicher fühlen. Das Wasser ist klar, warm und brusttief, da entsteht kein Angstgefühl“, fügt die Sportwartin Eike von Hartz hinzu, die mit ihrem Mann Olaf zusammen das Kenterrollentraining leitet. „Wenn unsere Paddler die Kenterrolle beherrschen, fühlen sie sich auf den Seen und Flüssen noch sicherer und wissen, wie weit sie ihre Boote belasten können“, ergänzt die KGC-Jugendwartin Regina Wagner, deren Mann Dennis den Teilnehmern mit Rat und Tat beim Üben zur Seite steht. Einige erfahrene Kanuten beherrschen bereits die Kenterrolle sehr geschickt. Sie kommen um zu üben, zeigen spielerisch regelrecht kleine Kunststücke wie z.B. die „Walze“, wobei sie mehrmals schnell hintereinander durchkentern und Spaß dabei haben.
Andere sind neu und noch etwas unsicher. Einfühlsam und in kleinen Schritten geht es bei der Ausbildung voran, bis der Kanufahrer sich zum ersten Mal mit dem Kopf unten im Boot befindet. Dabei steht ständig jemand am Bug und Heck des Bootes um es sofort wieder umzudrehen, falls das Aufrichten aus eigener Kraft nicht gleich klappen sollte.
„Wichtig ist, dass man die Ruhe behält, wenn man kopfüber im Wasser ist, sich orientiert und dann die eintrainierten Bewegungen macht, um wieder hochzukommen“, sagt Dennis Wagner nach der geglückten Kenterrolle einer jungen Anfängerin, die stolz und lächelnd wieder auftaucht.
Während der ganzen Zeit herrscht in der Schwimmhalle eine gelöste Stimmung unter den Kanuten, es wird gescherzt, gelacht und immer wieder gekentert.
„Meistens sind wir 10 bis 15 Leute hier, wenn jemand Lust hat, das Kentern zu erlernen, ist er immer willkommen“, sagt Eike von Hartz am Ende der Übung.
von Adolf Timmermann, Distelkamp 14, 29225 Celle, Tel. 44 6 84