Archiv für den Monat: Mai 2019

190519 Wildwasser Europameisterschaft 2019

EM Wildwasser Rennsport Bovec 2019

Bovec: Altmeister Olaf v. Hartz kann bei den Europameisterschaften im Wildwasserrennsport auf der Soca bei Bovec / Slowenien seinen Erfolg von 2013 wiederholen und erneut die Wertung der Masters B im KI für sich entscheiden. Alke Overbeck beweist auf der technisch anspruchsvollen Strecke erneut ihre Weltklasse und holt in der Damen-Mannschaft im Classic die Bronzemedaille. Im Einzel gelingt ihr dazu Platz 5 im Classic und Rang 10 im Sprint. Für Olaf v. Hartz ist die berühmte „Friedhofsstrecke“ auf der Soca fast schon ein Heimkurs, denn schon seit vielen Jahren absolviert er hier mit dem Landeskader sein österliches Trainingslager. Allein in diesem Jahr hat er dabei 45 Fahrten auf der ca. 5 km langen Classic-Strecke abgespult. Der Aufwand solle sich auszahlen: Weder stark schwankende Wasserstände und stürmische Winde in den Tagen direkt vor den Titelkämpfen konnte den Altmeister aus dem Konzept bringen. Souverän steuerte er sein Boot auf der Ideallinie zwischen den zahlreichen Felsen hindurch. Mit der zweitschnellsten Fahrzeit aller Masters Klassen konnte er am Ende souverän den Titel im der Kategorie Mastes B vor Bohumil Hrabec (CZ) und Joze Hafner (SLO) nach Celle holen.

Alke Overbeck auf der Soca

Alke Overbeck zeigte auf der Soca, dass sie nach wie vor eine absolute Weltklassesportlerin ist, auch wenn sie aus beruflichen Gründen nicht mehr ganz so viel trainieren kann, wie früher. Technisch perfekt und unglaublich schnell fuhr sie als schnellste deutsche Dame im KI über die Classic- Strecke auf den respektablen 5. Rang. Damit hatte sie sich dann natürlich auch direkt für die Damen Mannschaft des Deutschen- Kanu-Verbandes qualifiziert, die sie dann mit all ihrer Erfahrung und ihrem Fahrkönnen auf den dritten Platz der Team- Wertung führte. Im Sprint konnte sie sich dann im zweiten Anlauf für das Finale qualifizieren, das sie als beste Deutsche mit Platz 10 beendete. Damit fiel ihr erneut die Aufgabe zu, die Führung der KI Damen Mannschaft zu übernehmen, die am Ende mit Rang 4 nur denkbar knapp an einer weiteren Medaille vorbeifuhr. Alke Overbeck auf der Soca in Bovec Olaf v. Hartz sieht als Trainer der Kanu- Gesellschaft Celle und des Landes- Kanu- Verbandes Niedersachsen sein Trainings- und Lehrgangskonzept erneut bestätigt: „Wir haben wieder gezeigt, dass wir schweres, technisch anspruchsvolles Wildwasser sicher beherrschen, nicht selbstverständlich für Sportler, die jedes Mals erst hunderte von Kilometern fahren müssen, um einen echten Wildfluss unter den Kiel zu bekommen. Umso wichtiger ist es, dass wir unsere Trainingslager konsequent nutzen, um diesen Standortnachteil auszugleichen, auch wenn hierfür viel Urlaub und erhebliche Geldmittel investiert werden müssen.“ Der Deutsche Kanu- Verband präsentierte sich auf der Soca nicht so erfolgreich, wie in der Vergangenheit gewohnt. Außer den Erfolgen von Alke Overbeck und Olaf v. Hartz gelang hm nur noch mit dem Sieg von Wolfgang Brick (Hamburg) bei den Masters C ein Medaillengewinn.

Olaf v. Hartz, Heinrichstr. 9, 29313 Hambühren, Tel: 05084 – 3920, Mobil: 0171 / 232 13 98, E- mail: olaf.vonhartz@t-online.de

Fotos von Maja Uphoff-Jaedicke

190511 Stand Up Paddling

Die Stehpaddler im Bereich der Pfennigbrücke

Stand Up Paddling in der Kanu-Gesellschaft Celle

Am Samstagmorgen rieben sich erstaunte Passanten auf der Pfennigbrücke in Celle die Augen: Mehrere Personen auf langen Surfbrettern paddelten im Stehen auf der Aller – und hatten offensichtlich Spaß dabei. In der Kanu-Gesellschaft Celle gibt es eine neue Sportart, das Stand Up Paddling (SUP), auch Stehpaddeln genannt. Es ist eine Wassersportart, bei der ein Sportler auf einem schwimmfähigen Brett (SUP-Board) steht und mit einem langen Stechpaddel das Board vorwärtsbewegt und den Kurs bestimmt. Die Kanu-Gesellschaft Celle verfügt seit kurzem über fünf SUP-Boards, die etwa 4 Meter lang und für Anfänger gut geeignet sind. Sie bietet eineinhalbstündige Einsteigerkurse an, für den sich am letzten Samstag 12 Mitglieder meldeten, 6 am Vormittag und 6 am Nachmittag. Henning Rothfuß ist seit über 4 Jahren SUP-Coach in Hamburg, im Besitz der Trainerlizenz des Deutschen Kanu Verbandes, seit seiner Kindheit Mitglied der Kanu-Gesellschaft Celle und leitete den Einsteigerkurs für die KGC-Paddler aller Altersstufen. In der etwa 15 minütigen Einführung in das Thema “ Stand Up Paddling“ berichtete er über den Umgang mit dem Material, über Paddellänge und Boardgröße, Sicherheit auf dem Wasser und an Land, Umgang mit dem Paddel, demonstrierte verschiedene Grundschläge sowie den Stand auf dem Board.

Danach bestiegen die Teilnehmer am Anleger ihre Boards mit leichtem Unsicherheitsgefühl, wobei sie die Fahrt zunächst in kniender Stellung versuchten. Nach etwa 10 Minuten auf dem stillen Wasser des Magnusgrabens begannen die Wassersportler sich an ihr Board zu gewöhnen. Einer nach dem anderen stellte sich auf sein Brett, wobei beim Stehen erneut ein leichtes Unsicherheitsgefühl entstand, das aber rasch verging, nachdem unter der einfühlsamen Leitung des Coaches einige Gleichgewichtsübungen absolviert wurden. Sehr schnell entwickelte sich Freude und Sicherheit bei den Teilnehmern, bald ging es hinaus auf die Aller, zunächst gegen die sanfte Strömung, dann gelang allen die Wende mit Hilfe des Bogenschlages und die kleine Armada fuhr in Richtung Pfennigbrücke, auf der sich sehr bald eine Gruppe interessierter Zuschauer bildete. Die jüngsten SUP-Anfänger Lasse (12 Jahre) und Schwester Lotta (10 Jahre) sind völlig unbefangen, lernen schnell und fühlen sich nach wenigen Minuten sicher auf ihrem SUP-Board, sie zeigen Spaß und scherzen miteinander. Auch der ältesten Teilnehmerin gelang zum eigenen Erstaunen mit 79 Jahren das Paddeln im Stehen.

Nach der Ankunft erwartete die SUP-Gruppe ein Imbiss im Bootshaus, bei dem die Teilnehmer noch viele Fragen an den Coach stellten. Henning Rothfuß berichtete dabei, dass sich immer mehr Personen für das Stand Up Paddling interessieren, dass es sich dabei nicht nur um eine Modeerscheinung handele, sondern eine Trendsportart, die in kurzer Zeit zahlreiche Anhänger auch unter denen fänden, die bisher keine Verbindung zum Wassersport hatten. Es gäbe 5 Disziplinen im Wettkampfsport und die Verbände hoffen, olympisch zu werden. SUP fördere Fitness und Gesundheit, besonders die Rücken-, Bauch-, Rumpf- und Tiefenmuskulatur werde spielerisch gestärkt sowie das Gleichgewichtsgefühl trainiert. Henning Rothfuß, gibt die Kenntnisse und Fertigkeiten gerne an seine Vereinskameraden und andere Interessierte weiter und bietet einen weiteren Anfängerkurs in der Kanu-Gesellschaft Celle an.

von Adolf Timmermann, Distelkamp 14, 29225 Celle, Tel. 44 6 84

Interessenten (auch Nichtmitglieder) können sich melden unter der Kontaktadresse

                    kgc-wanderwart@kgc-celle.de      

190504 – 49. Int. Wesermarathon

Meyers und Schneiders im Morgennebel auf der Weser

Wesermarathonfahrt 2019 der Kanu-Gesellschaft Celle

An der 49. Internationalen Wesermarathonfahrt 2019 beteiligten sich insgesamt 1 360 Paddler und Ruderer aus dem gesamten Bundesgebiet, Dänemark, Holland und Frankreich, unter ihnen 11 Wanderpaddler der Kanu-Gesellschaft Celle. Der Start erfolgte in Hann. Münden ab 6 Uhr bei beginnender Morgendämmerung, frischer Morgenkühle und Nebelbildungen auf dem Wasser. 430 Wassersportler entschieden sich für die 53 Kilometer lange Bronzestrecke bis Beverungen, 540 für die 80 Kilometer lange Silberstrecke bis Holzminden und 390 nahmen sich die 135 Kilometer bis Hameln vor. Zehn Wanderpaddler der KGC hielten die Silberstrecke für sich angemessen, während der KGC-Wanderfahrer Udo Rehefeld wieder die Goldstrecke bis Hameln fuhr. Er ist der einzige Paddler, der an allen 49. Wesermarathonfahrten bis Hameln ohne Unterbrechung teilnahm und sich auf die 50. Goldfahrt im Jahre 2020 freut. Während der Fahrt konnten die Naturfreunde den Gesang der Vögel genießen, den Übergang von Dunkelheit, Nebel und Morgenkühle zur Helligkeit, Weitsicht und Wärme, den die aufgehende Sonne zwischen Bergen und Tälern ermöglichte.  In der Stille des Morgens hörte man den Gesang einer weiblichen Stimme: „… die Sonne macht dann die Täler weit, und das Leben, das Leben wird sie uns bringen“. Immer mehr Gruppen und Einzelpaddler erscheinen mit ihren Kajaks, Kanadiern und Ruderbooten auf dem Wasser, einige Paddler unterhalten sich gedämpft, andere genießen die Schönheit des Weserberglandes schweigend und vernehmen das Läuten der Kirchenglocken aus den Dörfern der Umgebung. Dann werden die Paddler von der Attraktion der Veranstaltung überrascht, ein sehr langes Drachenboot mit fast 50 einheitlich gekleideten Drachenpaddlern taucht auf.

Schnelles Drachenboot

Es  überholt mit einer sehr hohen Geschwindigkeit die Kanufahrer, die mit bewundernden Blicken diese seltene Erscheinung verfolgen. Sehr schnell wird es wärmer, die Weser schlängelt sich durch das Gebirge, sie verfügt über eine normale flotte Strömung und einen normalen Wasserstand. Die Einzelhöfe, Dörfer und Kleinstädte des Wesergebirges gleiten lautlos an den Paddlern vorbei, die sich auch an den friedlich weidenden Schafherden mit ihren kleinen Lämmern erfreuen.

Familie Schneider passiert die  Gierseilfähre in Wahmbeck

An ihren Zielorten Beverungen, Holzminden und Hameln werden die Ankommenden von den Mitgliedern der gastgebenden Vereine herzlich begrüßt, erhalten einen Aufkleber für ihr Boot, ein Sachgeschenk als Anerkennung für ihre sportlichen Leistungen und können sich an Speisen und Getränken für die Heimfahrt stärken.

von: Adolf Timmermann, Distelkamp 14, 29225 Celle, Tel. 44 6 84