Celler Kanuten räumen bei Heim- Nordmeisterschaft ab
Wienhausen: Auch wenn es trotz der Corona bedingten Einschränkungen viel Lob für das Organisationsteam der Kanu- Gesellschaft für die hervorragend ausgerichtete Norddeutsche Meisterschaft gab, auf dem Wasser waren die Celler Paddler denkbar schlechte Gastgeber. Obwohl der Heimvorteil auf der Ausweichstrecke nicht so groß war, wie er auf der Lachte gewesen wäre, zeigten sich die Celler Zugpferde zwei Wochen vor den Deutschen Meisterschaften in hervorragender Verfassung. Erfolgreichster Celler war ausgerechnet Organisationsleiter Olaf v. Hartz mit 5 Siegen, gefolgt von Tom Koschel der 4 Nord-Titel nach Celle holte. Alina Zimmer und Lisbeth Antons stehen dreimal ganz oben in der Ergebnisliste, Ina Koschel zweimal und Alva Blomma Diepen, Wiebke Overbeck, Elke Zietz sowie Nelson Wasilewski steuerten weitere Meistertitel bei.Olaf v. Hartz auf der Gewinnerspur
Das hervorragend eingespielte Ausrichterteam hielt seinem Chef während der Rennen wieder den Rücken bestens frei, so, dass der sich voll und ganz aufs Paddeln konzentrieren konnte. Der Erfolg ließ dann auch nicht lange auf sich warten, sowohl im Classic als auch im Sprint konnte Olaf v. Hartz die Titel im K1 und C1 für sich verbuchen. Als krönenden Abschluss gab er dann noch zusammen mit Lukas Gierenz eine Lehrstunde im Mannschaftsfahren, mit der die beiden bei den Herren K1 Mannschaften im Classic das hoch favorisierte Team aus Hamburg auf Rang zwei verwiesen konnten. Dazu gab es für den Altmeister dann noch Platz 3 im C1 Sprintteam und Platz 4 in der K1 Sprintmannschaft. Knud Zietz paddelte im Rennen der K1 Masters C jeweils auf Platz 4 in Sprint und Classic.
Knut Zietz auf dem Mühlenkanal
Der in diesem Jahr für Hamburg startende Hermannsburger Tobias Zimmer ist zusammen mit Finn Hartenstein im K1 Herren Norddeutscher Meister geworden. Im Classic-Team gewann er die Bronzemedaille und noch Platz 4 im Classic-Einzel.
Auch Tom Koschel bleibt in der Erfolgsspur. Im Feld der K1 Schüler A ließ der seiner Konkurrenz weder in Sprint noch auf der langen Strecke auch nur die Spur einer Chance. Souverän paddelte er über beide Distanzen zum Titel. Damit fiel ihm natürlich auch wieder die Aufgabe zu, die K1 Schüler Mannschaft zu führen die er gewohnt perfekt löste. Zusammen mit Nelson Wasilewski sprintete er ebenso zum Nordtitel wie er am nächsten Tag im Classic mit Lisbeth Antons die Meisterschaft bei den Schüler- Classic- Teams holte. Lisbeth Antons dominierte einmal mehr die norddeutsche Konkurrenz im Feld der weiblichen Schüler A, sie holte sich ebenfalls Sieg und Titel auf beiden Distanzen. Nelson Wasilewski wurde bei den A- Schüler sowohl im Sprint als auch im Classic jeweils 4. In der Einzelwertung.
Das Team der jungen Damen musste, wie befürchtet, ohne die immer noch erkrankte Greta Zietz auskommen, präsentierte sich aber dennoch in Sieglaune. Alina Zimmer wurde ihrer Favoritenrolle hervorragend gerecht, sie dominierte die Einzelrennen der Juniorinnen K1 und siegte im Sprint und im Classic. Bei den Juniorinnen Teams im Classic bewies Sie einmal mehr hervorragenden Qualitäten als Mannschaftfahrerin, mit hervorragender Taktik lies sie die noch jugendliche Alva Blomma Diepen förmlich über sich hinauswachsen und fuhr so zu Ihrem dritten Gold. Dazu gab es zusammen mit Janina Waitz noch die Vizemeisterschaft im Sprintteam.
Alva Blomma Diepen hatte bei ihrer ersten Norddeutschen Meisterschaft mit zwei dritten Plätzen in der weiblichen Jugend K1 eigentlich die Erwartungen schon mehr als erfüllt, das Team Gold bescherte ihr als Lohn für eine unglaublich kämpferische Leistung einen Einstand nach Maß.
Sina gewann neben zwei 5. Plätzen in der Einzelwertung der weiblichen Jugend K1 zusammen mit Alva- Blomma Diepen noch Team- Bronze im Sprint. Janina Waitz holte zu ihren Team- Erfolgen noch die Vizemeisterschaft bei den Juniorinnen im Sprint und Classic, Leonie Münchow fuhr nach überstandener Krankheit auf Rang 4 im Classic der Juniorinnen und zusammen mit Elke Zietz zur Vizemeisterschaft bei den Damen – Teams im Classic.
Elke Zietz konnte vor allem auf der langen Strecke überzeugen und dort den Titel bei den K1 Damen Masters nach Celle holen außerdem sprintete sie im gleichen Feld noch zu Bronze. Der Sprintsieg ging an Wiebke Overbeck, vor Eike v. Hartz die damit den Celler Erfolg die den Damen Masters komplett machte. Sie holte dazu auch noch die Vizemeisterschaft in der Classic – Einzelwertung und zusammen mit Wiebke Overbeck Silber bei den Damen Sprintteams.
Auch wenn wegen des Infektionsschutzes die übliche große Siegerehrung diesmal nicht stattfinden konnten und stattdessen die Preise und Urkunden geschlossen an die Vereine übergeben werden mussten und trotz der erneuten Verlegung auf den Mühlengraben, am Ende freuten sich alle Teilnehmer, dass es überhaupt noch möglich war, 2020 die Norddeutschen Titel auszufahren. Organisationsleiter und KGC- Trainer Olaf v. Hartz war ebenfalls hochzufrieden: „Nach solch einen Wochenende kann man nur allen Beteiligten danken: Dem Orga-Team für eine perfekt durchgeführte Regatta, den Teilnehmern und Betreuern für Ihre Disziplin und die vorbildliche Einhaltung des Hygiene- Konzeptes und natürlich den Celler Sportlern für Ihren Trainingsfleiß in den ungewissen Zeiten.“
Der Fokus der Celler Kanuten liegt nun auf den Deutschen Meisterschaften auf Prüm und Sauer in zwei Wochen. Nachdem Luxemburg nun erneut Risikogebiet ist, wurde der Sprint zurück nach Deutschland verlegt, ansonsten geht der Ausrichter aber noch davon aus, dass die nationalen Titelkämpfe, wie geplant, stattfinden können. Die Celler Kanuten haben jedenfalls gezeigt, dass sich Kanu- Rennen und Infektionsschutz gut unter einen Hut bringen lassen.
Text: Olaf v. Hartz Heinrichstr. 9 / 29313 Hambühren / Tel: 05084 3920 (p), 05141 42088 (d)
Fotos: Joachim Schuermann -Kanu-Gesellschaft-Celle-