Abpaddeln auf der Unter-Aller 2019
Elf Wanderpaddler der Kanu-Gesellschaft Celle starteten am letzten Samstag am Haus der Jugend in Celle, zum Abpaddeln, der letzten offiziellen Wanderfahrt der Saison. Sie legten vier Zweier- und drei Einerkajaks bei niedrigem Wasserstand in die schwach strömende Aller, ließen die herbstlich gefärbten Laubbäume links und rechts des Flusses, an sich vorübergleiten und verließen das Stadtgebiet mit der Sportstätte, Eisenbahn- und Straßenbrücke.
Bald verbreitert sich der Fluss, schlängelt sich durch die Niederung, der frische Seiten- und Gegenwind verstärkt die Wellenbildung, die angelegten Spritzdecken verhindern das Eindringen von Spritzwasser in den Bootskörper, und die Paddler erhöhen die Kraftanstrengung. Zwei neue Paddlerinnen, die sich in diesem Sommer an den wöchentlichen Übungstagen Geschick und Ausdauer in der Nähe des Bootshauses aneigneten, sitzen heute in Zweierkajaks vorne im Boot mit jeweils einer erfahrenen Paddlerin hinten und nehmen zum ersten Mal an einer anspruchsvolleren Ausfahrt teil.
Eine Neupaddlerin ruft begeistert: „Ich wusste gar nicht, wie schön die Landschaft vom Wasser aus gesehen bei uns ist!“ Die Naturfreunde genießen den strahlend blauen Himmel, die weißen Wolkenbänke, das leuchtende Grün der Weidenflächen, die friedlich grasenden Pferde und zahlreiche Galloway-Rinder mit den großen Hörnern und spüren die beginnende Herbstzeit. In Oldau, am Elektrizitätswerk, müssen die Wanderpaddler aussteigen und ihre Boote zum Unterwasser tragen oder mit dem Bootswagen transportieren, weil sie die Fahrt noch fortsetzen wollen.
Während einer kleinen Pause, in der die Wassersportler sich die Beine vertreten, im Gras sitzen, eine Banane oder Brotschnitte verzehren, unterhalten sie sich, scherzen und machen Fotos. Anschließend werden die Kajaks von einem Schwimmanleger in das Unterwasser gelegt und die Fahrt bis zum Ziel, dem Anleger in Winsen, fortgesetzt, wo nach 18 Kilometern in viereinhalb Stunden die Fahrt endet. In Winsen stehen einige Fahrzeuge für die Rückfahrt nach Celle bereit, die Boote werden verladen und die Paddler treten die Rückfahrt an.
Im Vereinshaus in der Fritzenwiese erwarten mehrere passive Wassersportler die Ankommenden und eine festlich gedeckte Tafel mit einer appetitlich angerichteten Schlachteplatte, liebevoll und geschickt von Hildegard Schneider und Dagmar Lammers vorbereitet. Der Wanderwart Uli Lüdeke hält eine kleine Rede, freut sich über den gelungenen Tag, lobt die Wandergruppe für die erbrachte Leistung, lässt das Paddeljahr noch einmal Revue passieren und wünscht einen „Guten Appetit“.
Noch lange saßen an diesem Abend die Kanufahrer in geselliger Runde bei lebhafter Unterhaltung in ihrem gemütlichen Vereinsraum zusammen.
von Adolf Timmermann, Distelkamp 14, 29225 Celle, Tel. 44684